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Quartiersnachrichten 23/24 – Eggarten-Siedlung

Quartiersnachrichten

Um ein vorbildliches und zukunftsfähiges Modellquartier in Bezug auf Sozialverträglichkeit, Energie, Ökologie und Mobilität zu errichten, bedarf es einer äußerst sorgfältigen Planung unter Einbeziehung der fortschrittlichsten Planer, aber auch der Bürger:innen bis zum Spatenstich.

Bereits 2019 wurde der kooperative städtebauliche und landschaftsplanerische Wettbewerb für die Bebauung der Eggarten-Siedlung ausgelobt. In der Folge wurde und wird der Bebauungsplanentwurf kontinuierlich weiterentwickelt, durch Anregungen aus der Bürgerschaft ergänzt und durch neueste Forschungsergebnisse optimiert. Aus heutiger Sicht gehen wir davon aus, dass die Landeshauptstadt München den Bebauungsplan im Jahr 2025 als Satzung beschließen kann. Die ersten Wohnungen im Modellquartier könnten voraussichtlich Ende 2027 oder Anfang 2028 bezogen werden.

Austausch mit Expert*innen – Vortragsabende

Da sich in der Immobilienprojektentwicklung und im Bauwesen in den letzten Jahren sehr viel verändert hat, müssen die Planungen immer wieder angepasst bzw. verändert werden. Um dem hohen Eigenanspruch, den wir uns in unserer Charta für das Modellquartier Eggarten-Siedlung verpflichtet haben, gerecht zu werden, sind wir im permanenten Austausch mit Kolleg*innen, den Referaten der Stadt München und Expert*innen. In zwei spannenden Veranstaltungen haben wir in diesem Jahr öffentlich mit Expert*innen und Gästen diskutiert:

Wie gelingt CO2-neutrales Bauen

Im Mai luden wir zuCO2-neutrales-Bauenr Veranstaltung „Wie gelingt CO2-neutrales Bauen“ ein. Als Gäste konnten wir Dr. Harald Will, Abteilungsleiter Energieeffizienz und Raumklima Fraunhofer Institut, Dr. Nadir Abdessemed, Projektleiter Transsolar, Dr.-Ing. Michael Vollmer, Research Associate Lehrstuhl für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen TU München begrüßen. Alle Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass Gebäude mit einem Nachhaltigkeitskonzept neben ihrer positiven Wirkung für Umwelt sowie Bewohner*innen auch den Vorteil haben, stärker nachgefragt zu werden und sich – auch in einem schwierigen Marktumfeld – besser platzieren lassen.

Joachim Jaenicke, Projektleiter Eggarten Projektentwicklung, stellte anhand von drei Beispielen aus Planung, Bauphase und Betrieb vor, welche neuen Wege die Eggarten-Siedlung gehen wird, um ein klimafreundliches Quartier zu entwickeln.

Quartiersmobilität – neu gedacht

Ende des Jahres folgte die Veranstaltung „Quartiersmobilität – neu gedacht“.  Die Mobilität in der Stadt München und das geplante Mobilitätskonzept in der Eggarten-Siedlung waren Themen der Podiumsdiskussion mit Paul Bickelbacher, Stadtrat und Stadt- und Verkehrsplaner, Anna Kracher, Mobilitätsberaterin bei der VEOMO und Christian Stupka, GIMA München. Dass Mobilität mit motorisiertem Individualverkehr (MIV) gleichgesetzt werden kann, ist in Zeiten des Klimawandels gerade in der Stau-Hauptstadt Deutschland nicht mehr zeitgemäß. Die Mobilitätswende muss gemeinsam angegangen werden. Darin waren sich alle Podiums-Teilnehmer*innen der Veranstaltung einig.

Bei einer Exkursion nach Wien, einer Vorreiterstadt für innovativen Städtebau, zu innovativen Bauprojekten wie der Seestadt Aspern mit dem HoHo, dem Sonnwendviertel, dem Nordbahnviertel und dem Wohnpark Alterlaa konnten wir uns vor Ort mit den Bauherren und Bewohnern austauschen.

Paul Bickelbacher
Paul Bickelbacher
Andreas Schuster

In Interviews mit dem Grünen-Politiker und Verkehrsexperten Paul Bickelbacher und dem SPD-Politiker Andreas Schuster erfuhren wir von ihren Visionen und Ideen zur Mobilität in München und in der Eggarten-Siedlung. In beiden Gesprächen herrschte der Konsens: Um eine verlässliche Mobilität für eine funktionierende Stadt zu gewährleisten, brauchen wir einen Ausbau des ÖPNV sowie des Fuß- und Radverkehrs und eine Reduzierung des flächenintensiven Autoverkehrs.

Meilensteine in der Planung 2023

Wärmeversorgung

Im April haben wir eine weitere Genehmigung auf dem Weg zur klimaneutralen Wärmeversorgung in der Eggarten-Siedlung erhalten. Das Vorhaben wird zur Erstellung eines Energiebetreiberkonzeptes vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Erdgeschossnutzung

„Unsere Ideen für die Gestaltung der Erdgeschosszone entstehen nicht nur am Schreibtisch“, erklärt Rüdiger Schätzler, Projektleiter bei CA Immo. „Wir wollen von Anfang an kreative und soziale Einrichtungen schaffen. Tauschräume, Pflegedienste, Musik- und Band-Räume, Repair-Cafés, Jugendtreffs – das sind nur einige der Vorschläge, die wir bereits mit Organisationen wie dem Kulturreferat, der Kreativwirtschaft, der Diakonie, der Kooperative Großstadt oder dem Feierwerk diskutiert haben.

Daher haben wir Fachberater mit der Erstellung einer Analyse beauftragt, wie wir die Erdgeschossflächen optimal nutzen können – auch unter Berücksichtigung der bereits vorhandenen Einzelhandelsinfrastruktur in der Nachbarschaft. Unser Ziel ist es, die Nahversorgung im Quartier zu sichern, attraktive Aufenthaltsorte in Cafés und auf öffentlichen Plätzen zu schaffen und weitere Angebote wie z.B. ein Yoga-Studio, ein Nachhilfe-Zentrum und vieles mehr gleich um die Ecke zu haben.

Nachbarschaft einbinden

„Wir wollen ausdrücklich auch die Nachbarschaft rund um die Eggarten-Siedlung motivieren, die entstehende Infrastruktur wie Biergarten, Gemeinschaftsräumlichkeiten oder Sharing-Angebote, zu nutzen“, betont Christan Stupka von der GIMA. Stupka verantwortet das Quartiersmanagementkonzept in der Eggarten-Siedlung. „Bei der Mitgestaltung laden wir alle bereits dort lebenden Anwohnerinnen und Anwohner ein, sich einzubringen, da diese ja am besten wissen, was sie sich in ihrem unmittelbaren Umfeld wünschen und was noch fehlt.“

Pächterstammtisch

Uns ist der Austausch mit der Bürgerschaft ein zentrales Anliegen. Dazu gehören auch die am direktesten von der Entwicklung des Modellquartiers betroffenen Garten-Pächter*innen. Wir suchen gemeinsam mit ihnen nach Alternativen und Lösungen. Daher  haben wir im Mai zum zweiten Mal zu einem Stammtisch eingeladen.

Auch im neuen Jahr planen wir Veranstaltung. Näheres können Sie hier auf der Website oder über unseren Newsletter erfahren.