Der Weg zum klimaneutralen Quartier

Die Eggarten-Siedlung hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, ein klimaneutrales Stadtquartier zu werden. Dazu bedarf es eines ganzheitlichen Ansatzes – von der intelligenten Anordnung der Gebäude und ihrer Niedrigenergiebauweise über die Nutzung regenerativer Energien wie Solarstrom und Geothermie aus dem Grundwasser bis hin zur Begrünung von Dächern und Fassaden und einer möglichst geringen Bodenversiegelung. Außerdem wird eine Frischluftleitbahn freigehalten. Das Bauvorhaben unterstützt das Ziel der Stadt München, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden.
Für die Konzeption der Wärme- und Energieversorgung haben wir eine Bundesförderung für effiziente Wärmenetze erhalten.

Neubaustandard schützt Ressourcen

Die geplanten Gebäude werden hohe ökologische Standards erfüllen und „graue Energie“ minimieren. Es geht dabei um einen sinnvollen Einsatz von umweltfreundlichen, ressourcenschonenden und gesundheitsverträglichen Baustoffen. Dabei wird der gesamte Stoffzyklus – von Rohstoffen über Nutzung bis zum Rückbau – berücksichtigt.

Kompakte Bauweise und gute Orientierung in Verbindung mit Niedrigenergiebauweise (KfW 55 oder besser) schützen Klima und Ressourcen. Viele Neubauten werden in Hybrid- oder Holzbauweise realisiert, um flexibel auf Nutzungsänderungen reagieren zu können.

Mehr dazu: Kreative und innovative Wege zur CO2-Einsparung

Freiraum-Wohnzimmer und Dachgärten sind auf rund einem Drittel der Dächer als Aufenthaltsräume für die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner geplant und sollen teils auch der Öffentlichkeit zugägnglich sein

Energiegewinnung mit Kraft der Sonne und aus der Tiefe

Bei der Energiegewinnung geht es darum, ein in der Jahresbilanz energieneutrales und im Betrieb CO2-neutrales Stadtquartier zu schaffen.

Dazu wird eine Energieversorgung auf Basis regenerativer Energien wie Solarstrom und Geothermie geschaffen, die den Jahresbedarf an Wärme, Warmwasser und Kälte für das gesamte Quartier klimaneutral vor Ort erzeugt. Auf allen Gebäudeblöcken ist der Einsatz von Photovoltaik (PV) vorgesehen.

Frischluftzone und Grünflächen integriert

Frischluftzone integriert

Entlang des DB-Nordrings wird durch Freihaltung einer ausreichend breiten Strömungsachse mit einem Querschnitt von ca. bis zu 235 Metern – eine sogenannte Kaltluftzone – von Neubebauung oder dichter Neubepflanzung freigehalten.

Auf dem Quartiersgelände selbst wird die Durchlüftung durch strömungsgünstige Anordnung der Gebäude und Freiflächen zu den vorhandenen Kalt- und Frischluftströmungen gewährleistet.

Grünbereiche für angenehmes Klima

Um der zunehmenden Hitzebelastung im Sommer in Städten entgegenzuwirken, wird im Eggarten die Boden-Versiegelung möglichst gering sein, eine ausreichende Grünausstattung auf Freiflächen geschaffen sowie Dächer und Fassaden bepflanzt. Es werden verschattete Bereiche im Sommer und besonnte im Winter sowie ein ausgewogenes Verhältnis windoffener und windgeschützte Bereiche entstehen. Durch geringe Unterbauung und den Verzicht auf Tiefgaragen wird das Aufwachsen von schattenspendenden Großbäumen mit hoher Verdunstungsleistung ermöglicht.

Schnittstelle zur Mobilität

Der lokal erzeugte Strom soll über ein quartiersübergreifendes Energiemanagementsystem für die Gebäude und Mobilität in den drei Mobility-Hubs in den Quartiersgaragen nutzbar gemacht werden. Energiespeicher in den Hubs sorgen für eine hohe Stromeigenversorgung und genügend Leistung für die E-Mobil-Ladeinfrastruktur.