Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen.
Planung
Auf dem Areal gibt es derzeit noch ein bewohntes Haus. Für die übrigen verbleibenden Bewohner möchten wir in deren Sinne Lösungen gemeinsam erarbeiten. Auch für die Gartennutzer, die auch künftig Parzellen betreiben / nutzen möchten, sind wir bestrebt, Alternativen zu finden. Hierzu gibt es auch bereits Gespräche mit der Stadt und erste Lösungsvorschläge im Strukturkonzept.
Damit aus der zukünftigen Eggarten-Siedlung ein lebendiges und lebenswertes Viertel und keine Schlafstadt entstehen kann, braucht es eine gewisse soziale Dichte. Zumal die geplante bauliche Dichte von ca. 2000 Wohneinheiten auf 21 ha, den Zielvorgaben anderer Planungen im Stadtgebiet München entspricht. Denn nur so können die dringend benötigen Wohnungen in ausreichender Zahl entstehen.
Auch aus städteplanerischer Sicht ist eine dichtere Bebauung an dieser Stelle wünschenswert, um eine Zersiedelung ins Umland und damit die Steigerung von Pendlerströmen und einem größeren Flächenverbrauch zu vermeiden. Dies entspricht dem Leitbild „kompakt, urban, grün“ der Perspektive München und dem der „Innenentwicklung“ im Baugesetzbuch.
Zwei Drittel des Gebietes sind im Zuge der Bahnreform 1994 an die bundeseigene Vivico Real Estate übergangen, aus der 2011 die CA Immo entstanden ist. Damit wurden diese Flächen nicht verkauft, so dass auch die Landeshauptstadt nicht die Möglichkeit hatte, das Areal oder Teile des Areals zu erwerben.
2015 wurden in einem Bieterverfahren einzelne, im Gebiet verstreute und teilweise bewohnte Bereiche der Eggarten-Siedlung zum Verkauf angeboten. Aufgrund des fehlenden Baurechts und des sanierungsbedürftigen bzw. abbruchreifen Zustands der Gebäude gab es aus Sicht der Landeshauptstadt keine Entwicklungsperspektive – sie beteiligte sich daher nicht am Verfahren.
Prozess und Beteiligung
Im bisherigen Verlauf des Verfahrens wurde die Öffentlichkeit bereits mehrmals umfassend informiert und beteiligt. So wurden bereits im März 2010 der Bezirksausschuss sowie die Anwohner und Nutzer der Eggarten-Siedlung über die geplante Entwicklung des Areals informiert. Fortgesetzt wurde dieser transparente Dialogprozess 2019 mit einer Beteiligungsveranstaltung zum Strukturkonzept am 4. Mai und einer Informationsveranstaltung zum Eckdaten- und Aufstellungsbeschluss am 26. September.
Im nächsten Schritt – voraussichtlich im Sommer / Frühherbst 2020 – werden die Ergebnisse des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs präsentiert und die Siegerentwürfe vorgestellt. Auf dieser Basis wird dann der erste Bebauungsplanentwurf erstellt. Zu diesem Entwurf wird es, wie gesetzlich vorgeschrieben, die Möglichkeit geben sich zu beteiligen – und dies in mehreren Schritten im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens. So wird der transparente und umfassende Dialogprozess weiter fortgeführt.
Obwohl im Flächenutzungsplan das Areal der Eggarten-Siedlung derzeit als Fläche für Gewerbe und Bahnanlagen festgesetzt ist, kann sie teilweise auch als Außenbereich bewertet werden. Eine Bebauung ist also nur auf Grundlage des §35 BauGB möglich.
Durch die vom Stadtrat beschlossene Aufstellung des Bebauungsplans wird die Eggarten-Siedlung nach Abschluss des Verfahrens planungsrechtlich zum Innenbereich. Eine Bebauung ist dann im Rahmen der künftigen Festsetzungen zulässig sind.
Das Ziel „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ im LEP zielt darauf ab, vorhandene und für eine bauliche Nutzung geeignete Flächenpotenziale in den Siedlungsgebieten (z.B. Brachflächen, leerstehende Bausubstanz, sowie Möglichkeiten zur Nachverdichtung) vorrangig zu nutzen, um eine Zersiedelung zu vermeiden. Das LEP folgt somit auf Landesebene – wie auch die Perspektive München auf städtischer Ebene – dem Leitbild des BauGB, das der Innenentwicklung als wichtiger Maßnahme zum sparsamen und schonenden Umgang mit Grund und Boden einen Vorrang einräumt.
Wohnen
Der Stadtrat hat die Schaffung eines Quartiers mit ca. 1.750 bis 2.000 Wohneinheiten beschlossen. Diese werden mehr als 4.000 Bürgerinnen und Bürgern ein neues Zuhause geben. Bis zu 50% werden als bezahlbare preisgedämpfte oder geförderte Wohnungen in Zusammenarbeit mit Genossenschaften und gemeinnützigen Wohnungsbauunternehmenrealisiert – und so die Anforderungen der SoBoN wie auch die üblichen Bindungsfristen deutlich übertroffen. Über die konkrete Anordnung, Höhe oder Struktur der Wohngebäude wird man erst nach Abschluss des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs genauere Aussagen treffen können.
Infrastruktur
Derzeit ist geplant, dass insgesamt sieben Kindertageseinrichtungen im Quartier entstehen. Zudem wurde in Abstimmung mit den verantwortlichen Behörden der Landeshauptstadt München der Bedarf für eine fünfzügige Grundschule mit Rasengroßspielfeld und einer Dreifachsporthalle ermittelt. Diese Sportanlagen werden auch dem Vereins – und Breitensport zur Verfügung stehen.
Es soll eine Reihe von Nahversorgungangeboten entstehen, die sowohl den Bedarf der neuen Bewohner decken als auch für die umliegende Bevölkerung ein Anlaufpunkt werden können.Durch eine günstige Lage soll der Nahversorgungs- und Dienstleistungstandort dazu beitragen, die Eggartensiedlung stärker mit der Siedlung am Lerchenauer See zu verknüpfen.
Naturschutz und Grünflächen
Das Planungsziel des Stadtratsbeschlusses ist es, einen wesentlichen Anteil des erhaltenswerten Baumbestandes zu bewahren und in die künftigen Freiraumkonzepte zu integrieren.
Als Grundlage hierfür wurde der vorhandenen Baumbestand in einem Baumbestandsplan erfasst und bewertet. Aufgabe im Wettbewerb ist es nun, ein Konzept zu entwicklen, wie bestehende Bäume und Neupflanzungen in die künftigen öffentlichen und privaten Grünflächen integriert werden und gemeinsam mit Dach- und Gebäudebegrünung zu einer intensiven Durchgrünung des Quartiers beitragen können.
Die ersten Untersuchungen zu diesem Thema wurden bereits im Rahmen des Strukturkonzepts durchgeführt. Darauf aufbauend wird es jedoch noch weitere Studien im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens geben. Alle Eingriffe in die Flora und Fauna erfolgen unter fachgutachterlicher Beratung und Aufsicht und werden immer in Abstimmungen mit der Unteren Naturschutzbehörde erfolgen.
Aufgrund der vorhandenen Bebauung und Versiegelung wird die Eggarten-Siedlung in der Stadtklimaanalyse der Landeshauptstadt München von 2014 als eine „baulich geprägte Grünfläche“ bewertet, da die von Westen einströmende Kaltluft durch die Hinderniswirkung der vorhandenen Gebäude und auch des Baumbestandes abgebremst wird. Von der klimatischen Ausgleichswirkung der Kaltluft profitieren vor allem die gewerblich geprägten Flächen entlang der Triebstraße, der Hanauer und Moosacher Straße sowie entlang des DB-Nordrings. Mit dem Olympia-Wohnpark oder der Grundschule an der Dieselstraße befinden sich aber auch Nutzungen in der Nachbarschaft der Eggarten-Siedlung, die empfindlich auf eine Verringerung der Kaltluftströmung reagieren können – daher wurde im Eckdaten- und Aufstellungsbeschluss als Ziel festgelegt, dass im Planungsgebiet eine ausreichend breite Strömungsachse mit einem Querschnitt von ca. 235 m von Neubebauung oder dichter Neubepflanzung freigehalten werden soll. Bezugspunkt ist dabei die Bebauung südlich des DB-Nordrings. Von diesem Richtwert sollen mindestens 200 m entlang des DB-Nordrings verlaufen. Die restlichen 35 m können auch innerhalb des Planungsgebietes mit jeweils 15 m breiten Strömungsachsen zwischen den geplanten Gebäuden umgesetzt werden.
Um die Wärmebelastung im künftigen Quartier zu verringern und eine klimaoptimierte Gestaltung zu fördern, wurden im Stadtratsbeschluss sowie im Auslobungstext des städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs eine ganze Reihe unterschiedlicher Maßnahmen festgelegt. So sollen z.B. große zusammenhängende Grünflächen entstehen, die zur Abkühlung beitragen. Eine geringe Versiegelung, helle Materialien sowie Dach- und Fassadenbegrünungen sollen darüber hinaus die Oberflächentemperaturen verringern und durch Verdunstung zur Kühlung beitragen. Durch geschickte Anordnung der Gebäude, den Erhalt von Bestandsbäumen und zusätzliche Neupflanzungen sollen beschattete Bereiche im Freien geschaffen und die Aufenthaltsqualität im Sommer erhöht werden. Insgesamt soll dadurch erreicht werden, dass die Eggarten-Siedlung sich generell weniger stark erhitzt und somit die Auswirkungen auf das Mikroklima gering bleiben.
Als Eigentümer der Flächen sind wir verpflichtet, für die Verkehrssicherheit zu sorgen. Aus diesem Grund werden – vornehmlich in den Wintermonaten, um z. B. Brutzeiten von Vögeln nicht zu stören – regelmäßig Baumarbeiten durchgeführt, um die Gefahr durch umstürzende Bäume oder herabfallende Äste zu minimieren. Alle Arbeiten stimmen wir immer mit der Unteren Naturschutzbehörde ab, so dass nur notwendige Maßnahmen ergriffen werden. Wir haben zudem bereits vor mehreren Jahren alle Bäume auf dem Areal gemeinsam mit den Behörden kartiert, so dass immer nachvollziehbar und transparent ist, an welcher Stelle Eingriffe in die Natur erfolgen
Verkehr
Unser Ziel ist es mit einem innnovativem Mobilitätskonzept die verschiedenen Verkehrsformen sinnvoll miteinander zu verbinden. Dazu gehören neue Wegeverbindungen für Fußgänger und Radfahrer, die sinnvolle Anordnung von Parkmöglichkeiten aber insbesondere auch die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.
Um den Umstieg auf den ÖPNV zu erleichtern, sollen sogenannte Mobilitätshubs, die verschiedene Leihsysteme, wie z.B. Lastenfahräder oder Pedelecs, beinhalten, eingerichtet werden.Mit diesen Angeboten kann die „letzte Meile“ überwunden werden, so dass die nahe gelgenen S- und U-Bahnstationen beser zu erreichen sind.
Darüber hinaus soll eine zusätzliche Bushaltestelle an der Lassallestraße im Zuge der Entwicklung errichtet werden. Langfristig könnte, bei einer Aktivierung des DB-Nordrings auch ein zusätzlicher S-Bahnhaltepunkt eingerichtet werden. Bei den Planungen wird dies grundsätzlich berücksichtigt.
Aktuell ist die Errichtung von zentralen Quartiersgaragen geplant, wodurch das Quartier selbst auch weitestgehend vom PKW-Verkehr entlastet werden könnte. Genaueres wird im Rahmen des Bebauungsplans zu entwickeln sein.
Für Fahrradfahrer und Fußgänger sind umfangreiche Verbesserungen geplant. Mit einer Durchwegung des Quartiers und der Anbindung an größere Verbindungswege, z.B. an die geplante Parkmeile, wird das Radfahren deutlich attraktiver. Auch Fußgänger können die Wege von der ÖPNV-Haltestelle oder zum Einkaufen einfacher und sicherer erledigen.